WELOCK - Smartes Türschloss im Test
Mit dem WELOCK Smartes Türschloss Smarthome nie wieder einen Schlüssel mitnehmen müssen? Das ist die Idee! Die Realität sieht oft anders aus.
- Lieferumfang
- Einbau
- Benutzerfreundlichkeit
- Sicherheit
- Technische Daten
- Fazit
Mit dem Code "SECBR30"
Lieferumfang
Zunächst einmal geht es sehr gut los, denn es scheint alles im Lieferumfang zu sein, was man so braucht. Zumindest sieht das für jemanden so aus, der noch nie ein Türschloss aus- bzw. eingebaut hat. Dabei gilt es allerdings zwei Dinge zu beachten. Das eine ist noch ziemlich offensichtlich und nachvollziehbar, denn schon auf der Verpackung ist vermerkt, dass man drei AAA Batterien benötigt, die nicht im Lieferumfang enthalten sind.
So weit, so gut, denn schließlich haben die meisten Nerds, die sich Smart Home Geräte installieren, genau wie ich einen gewissen Vorrat aller gängigen Batterietypen in einer ihrer Schreibtisch-Schubladen. Also drei AAA-Batterien hervorgeholt, flugs eingesetzt und fertig. Dass eine wichtige Schraube fehlt, fällt einem leider erst sehr spät auf, nämlich genau dann, wenn man schon fast fertig ist… Es handelt sich dabei um die sogenannte Stulpschraube.
Einbau
Und wenn Du jetzt fragend den Kopf schüttelst, geht es Dir, wie dem dumm aus der Wäsche schauenden Tester selbst. Ich wollte das Smarte Schloss in der Tür festschrauben (genau dafür ist die Stulpschraube, bei mir eine M5 x 80mm Senkkopfschraube, da) und habe es einfach nicht geschafft, denn ich habe die Originalschraube aus meinem bisherigen Schloss verwendet und diese gleich mal geschrotet, indem ich sie verkantet und dabei das Gewinde ruiniert habe. Tja, großer Mist! Wenn man dann keinen Baumarkt in der Nähe hat und auf die Lieferung vom großen A warten muss, während die Türe einfach mal zwei Tage lang nicht so richtig nutzbar ist, ist das weniger erheiternd. Nun gut, schließlich und endlich war dann das Schloss in der Türe und ich bin schon alleine deswegen verzweifelt, weil der Zylinder auf der Außenseite (Fingerprint-Modul) zu lang und auf der Innenseite (Drehknauf) zu kurz war. So ist es nun einmal. Außen schaut das ganze sehr weit heraus und dafür bleibt es innen immer ein wenig wackelig.
Das Bild zeigt dies leider nur unzureichend, aber glaubt mir, wenn ich selbst als handwerklich nicht unbegabter Zeitgenosse (ich habe schon mal ein Haus gebaut) zugeben muss, dass der Einbau kein Spaß war und ich anfangs fast soweit war, einen örtlichen Schlosser anzurufen, um diesen um Hilfe zu bitten.
Schließlich hat es funktioniert und es ging ans Einrichten…
Einrichtung
Wer kryptische Befehle auf viel zu kleinen Displays nicht scheut, ein Smartphone zur Hand hat und des Englischen mächtig ist, der kommt mit der Einrichtung schnell klar. Man muss das Schloss in der zugehörigen Smartphone-App registrieren (und sich natürlich vor dem Einbau die eingravierte Seriennummer notieren oder fotografieren), das Ganze online verifizieren und anschließend einen Administrator einrichten, der dann mit seinem Fingerabdruck auch von außen ins Menü kommt, Benutzer anlegen kann und Smart Tags (quasi NFC "Schlüssel") autorisieren kann. Alles weitere ist einfach und auch in der App gut erklärt.
Benutzerfreundlichkeit
Nun installiere ich ja kein Smartes Türschloss, nur um hinterher mehr Probleme zu haben und länger zu brauchen, als mit dem normalen Schloss mit Schlüssel. So dachte ich zumindest und hatte die Hoffnung, dass das Smarte Türschloss mir das Öffnen der Türe erleichtert und dieses beschleunigt. Leider ist beides nicht der Fall. Was sich immerhin feststellen lässt, ist, dass es funktioniert. Komme ich zu Hause an, muss ich das Schloss einschalten, wozu ein kleiner Schalter direkt vorne auf der Oberseite des Schlosses dient. Daraufhin dauert es geschlagene vier Sekunden, bis der Fingerabdruck erkannt werden kann. Auch die Erkennung selbst dauert dann zwei Sekunden. Das Schloss entsperrt und lässt die per Drehknauf öffnen. Was also mit einem Schlüssel in zwei Sekunden erledigt ist, dauert mit dem Smarten Türschloss ganz unsmarte sechs Sekunden!
Das aber auch nur, wenn es auf Anhieb funktioniert. Mit einem Smart Tag geht es sehr viel schneller, aber dann muss ich ja wieder etwas mit mir herumschleppen, was der Fingerabdruck ja verhindern sollte… Leider funktioniert es nach ein paar Tagen nicht mehr so zuverlässig und der Fingerabdruck wird immer schlechter erkannt. Nach drei vergeblichen Versuchen muss man wieder eine Weile warten, bis man es erneut versuchen kann. So stand ich schon nach wenigen Tagen manchmal minutenlang an der Tür, bis ich diese öffnen konnte.
Das Schloss lässt sich zwar auch mit der App entsperren, aber die App braucht zum Starten ein Passwort und lässt sich nicht mit mimetischen Mitteln zum Start überreden. Das ist also auch keine schnelle Art, das "Smarte" Türschloss zu öffnen. Wäre das System so schnell und zuverlässig wie ein moderner Smartphone-Fingerabdruck-Sensor und würde die Türe dann auch noch komplett öffnen, also den virtuellen Schlüssel im Schloss tatsächlich drehen, dann wäre es eine wirklich gute Lösung und ein wirklich smarter Ersatz für das gute alte Schloss mit Schlüssel. So jedoch ist es eher eine Lösung die das Aufschließen verlangsamt und einem mehr Ärger beschert als Freude bringt.
Sicherheit
Zumindest an der Sicherheit gibt es nichts auszusetzen. Das WELOCK lässt sich nicht austricksen, lässt sich nicht täuschen und auch nicht so ohne weiteres hacken. Es entspricht allen gängigen Sicherheitsstandards und kann in Sachen Sicherheit mit dem regulären Türschloss mithalten. Es ist sogar ausreichend wasserfest und verfügt über einen Micro USB Anschluss zur Notstromversorgung, sollten die Batterien, die übrigens etwa ein Jahr halten sollen, eimal leer sein.
Fazit zum WeLock Schloss
Ich hatte mir mehr erhofft, sehr viel mehr sogar. Natürlich funktioniert das Schloss und es ist auch ein gutes Gefühl, ohne Schlüssel, einfach nur mit den eigenen biometrischen Daten, Zugang zur Wohnung bzw. zum Haus zu haben. Es bleibt jedoch der schale Beigeschmack einer Lösung, die weder komfortabel noch zuverlässig ist und dabei noch viel zu langsam. Da bleibt noch so einiges an Entwicklungspotential, wenn die Schlösser dieser Bauart alle ähnlich funktionieren, wie das hier getestete WELOCK Smart Türschloss. Schön wäre es beispielsweise, wenn man mit dem Smartphone in die Nähe kommt und die Türe dann automatisch komplett öffnet. Dann würde ich es als echt Empfehlung ansehen und als wirkliche Erleichterung im Alltag. Doch so, wie es momentan angeboten wird, bietet das WELOCK Smarte Türschloss leider so gar keinen Mehrwert im Alltag, ganz im Gegenteil. So gibt es von mir für dieses Produkt keine Kaufempfehlung. Für absolute Nerds, die ganz ohne physische Schlüssel auskommen wollen und keinen Wert darauf legen, schnell ins Haus zu kommen, ist das System durchaus brauchbar, aber das wird wohl eine verschwindend kleine Zielgruppe sein.
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