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Testbericht

Redmi Note 10 Pro – Testfazit nach 2 Wochen

Jetzt nach fast 2 Wochen wird es Zeit für das Testfazit zu dem Redmi Note 10 Pro.

Redmi Note 10 Pro vs. Poco X3 NFC:

Design und Verarbeitung

Ich habe das Redmi Note 10 Pro die ganzen Tage ständig als mein privates Smartphone genutzt und vorneweg schon einmal die Info von mir, dass ich das Redmi Note 10 Pro jedem empfehlen kann, wer nur bis maximal 300 Euro für ein neues Smartphone ausgeben will.

Stand heute ist das Note 10 Pro das beste Smartphone in diesem Preisbereich für mich.

Ich bin aber auch schon sehr auf das Poco X3 Pro gespannt, welches ja bald released werden soll. Darüber hat man auch schon viel Positives gehört. Dazu aber mehr bestimmt in einem anderen Video.

Materialien und Haptik – Redmi Note 10 Pro

Nun aber zur Verarbeitung. Laut der Aussage beim Global Launch Event wurde hier Glas auf der Rückseite verbaut und natürlich auch Glas auf der Vorderseite. Um genau zu sein Gorilla Glas 5.

Und diese Materialwahl merkt man. Das Redmi Note 10 Pro fühlt sich auch nach mehreren Tagen nicht billig in der Hand an.

Die oberste Schicht des Rahmens ist hingegen aus Kunststoff. Guckt man in den SIM-Kartenschacht hinein, dann sieht man, dass die untere Schicht des Rahmens mit Metall verstärkt wurde. Wie es auch beim Poco X3 NFC der Fall war. Ich kann aber nicht genau sagen, ob das komplett ringsherum um den Rahmen der Fall ist. Außen haben wir sicher jedoch Kunststoff.

In meinem ersten Video habe ich mir noch eingebildet, dass die matten Stellen oben und unten aus Aluminium sein könnten, da sich das dort kälter angefühlt hat. Mit den Tagen hat sich das für mich aber als nicht richtig herausgestellt und stand jetzt würde ich sagen, dass auch hier Kunststoff verbaut wurde.

Wie auch schon beim Poco X3 NFC gibt es auch beim Redmi Note 10 Pro wieder eine IP53 Zertifizierung. Das heißt es wurde zertifiziert, dass das Smartphone gegen Sprühwasser und Staub resistent ist.

Maße und Gewicht

Mit 8,1mm in der Dicke, 164mm in der Höhe, 76,5mm in der Breite und einem Gewicht von 193g haben wir auch in dieser Kategorie gute Werte in diesem Preisbereich. Vor allem in Vergleich mit den Xiaomi, Redmi oder auch Poco Smartphones der letzten Jahre. Die haben ja gerne mal über 200g gewogen. Und den Unterschied merkt man. Das Redmi Note 10 Pro fühlt sich in der Hand einfach wirklich Premium an. Das ist eines der größten Unterschiede zu den Vorgängern.

Display – Redmi Note 10 Pro

Als einen weiteren ist auf jeden Fall noch das Display zu nennen! Hier ist das beste Display verbaut, seit dem es Redmi Smartphones gibt. Meiner Meinung nach.

Wir haben nämlich ein 6,67 Zoll großes AMOLED Display mit einer Full HD+ Auflösung im Note 10 Pro. Mit 395 ppi gehört das Display vielleicht nicht zu den schärfsten, aber die Schärfe reicht vollkommen aus und für mich muss es keine QHD+ Auflösung sein. Schon gar nicht bei so einem günstigen Smartphone. Möchtet ihr euch ein Smartphone unter 300 Euro gönnen und ihr wollt das beste Display, dann denkt auf jeden Fall bei eurer Entscheidung an dieses Redmi Note 10 Pro.

Mit 1200 nits Helligkeit in der Spitze hat das Panel auch in dieser Kategorie einen sehr guten Wert. Im Sommer werdet ihr das Display im Freien gut ablesen können. Damit hatte ich überhaupt keine Probleme im Test. Auch die automatische Helligkeitsregulierung hat sehr gut funktioniert.

Und ein weiterer Fakt darf ja nicht vergessen werden. Wir haben hier nicht nur ein AMOLED Display, sondern sogar mit 120Hz Bildwiederholungsrate. So etwas erwarten wir eigentlich bei Flaggschiffmodellen und nun können wir solche ein Panel auch in der Mittelklasse genießen.

Dank den 120Hz ist die Nutzung schön flüssig. Wenn ihr intern in den Entwickleroptionen den Power Monitor aktiviert, dann könnt ihr sehen, dass immer zwischen 120Hz Bildwiederholungsrate und 60Hz gewechselt wird. Je nachdem was gerade auf dem Display abläuft und welche Hz-Zahl höchsten gebraucht wird. Auf 90Hz kann das Display jedoch nicht gestellt werden. Guckt ihr ein Video mit 30Fps, steht hier trotzdem 60Hz…

Zockt ihr beispielsweise ein Game mit 90Hz, dann läuft das Display trotzdem auf 120Hz. In meinem Gaming Performance Test habe ich glaube fälschlicherweise zu dem einen oder anderen Game gesagt, dass es auf 120Hz läuft. Wenn das Game aber nur 90Hz zulässt, dann wird das Spiel natürlich nur auf 90Hz laufen, auch wenn 120Hz beim Redmi Note 10 Pro Display aktiviert sind.

Außerdem bietet uns das Display übrigens eine Abtastrate von 240Hz. Bei viel teureren Smartphones kann die Touch-Abtastrate auch mal bei 480Hz liegen. Nur für euch für die Einordnung der Hz-Zahlen.

Always-On-Display?

Da wir ja ein AMOLED Display haben, haben wir auch sehr gute Schwarzwerte und deswegen macht ein Always On Display Sinn. Auch weil dieser den Akku nicht zu stark belastet. Aber…ein großes aber kommt jetzt…aktuell ist das Always On Display nur für 10 Sekunden nach dem Berühren des Displays aktiviert und schaltet sich dann aus. Also ist es nicht wirklich ein „Immer an Display“. Eigentlich kann man dies in den Einstellungen einstellen, aber hier hat man unter MIUI 12, welches auf Android 11 beim Note 10 Pro basiert, nicht die Auswahl.

Finde ich schade und ich hoffe auf ein Update, welches uns dann die wirklich „Immer-an-Option“ gibt. Mein Gefühl sagt aber, dass da nichts mehr kommen wird. Wenn ihr in den Entwickleroptionen die MIUI Optimierung ausschaltet, dann habt ihr ein wirkliches „Immer-an-Display“ und die Benachrichtigungen werden auch dauerhaft angezeigt. Aber das System läuft gefühlt dann nicht mehr ganz rund. Ich habe es aber nur kurz ausprobiert, wenn ihr schon längere Zeit damit Erfahrung habt, dann schreibt mir gerne mal euer Feedback in die Kommentare.

Fingerabdruckscanner

Weg vom Display, hin zum Fingerabdruckscanner. Bei einem AMOLED Display habe ich ja gehofft, dass dieser unter dem Display ist. Aber Xiaomi hat sich beim Redmi Note 10 Pro dafür entschieden, dass der Scanner recht in den Powerbutton integriert wird.

Dennoch wurde der Scanner zu den Vorgängern noch einmal verbessert. Nun haben wir hier eine richtige Taste und keine eingelassene Taste mehr. Der Powerbutton guckt also leicht etwas raus, ist angenehm zu drücken und nicht mehr so scharfkantig wie die Vorjahresversionen. Zudem funktioniert die Erkennung sehr gut und das Display wird recht schnell aktiviert. Wenn ihr also den Fingerabdruckscanner in der Position mögt, dann gibt es darüber nichts zu meckern. 😊

Gesichtsentsperrung und Selfiekamera

Eine bekanntermaßen nicht so sichere Gesichtsentsperrung gibt es im Redmi Note 10 Pro natürlich auch wieder. Dafür wird die 16MP Sony IMX471 Selfiekamera mit fixem Fokus genutzt.

Apropos Frontkamera. Was auf jeden Fall auch noch erwähnt werden muss ist, dass sich die Kamera in einem schön kleinen Punch Hole in der Mitte des Displays befindet. Das Punch Hole ist merklich geschrumpft im Vergleich zu den vorherigen Mittelklasse Xiaomi Smartphones. Dafür gibt es auf jeden Fall einen Daumen hoch.

Kommen wir nun aber zur Rückseite des aktuell besten Redmi Smartphones und damit zu dem Kamerasystem. Das Design gefällt mir schon einmal richtig gut.

Kameras – Redmi Note 10 Pro

Wir haben eine 108MP Samsung HM2 Hauptkamera, eine 8MP Sony IMX355 Ultraweitwinkelkamera, eine 5MP Telemakro Kamera und ein 2MP Tiefensensor für die Tiefenunschärfe bei Portraitaufnahmen.

Einen Autofokus gibt es nur bei der Hauptkamera und dem Makro-Objektiv.

Bei Automatikfotos wird zwar das 108MP Objektiv genutzt, aber es kommt 9:1 Pixel Binning zum Einsatz. Also die Ergebnisse sind nicht 108MP groß, sondern 12MP.

Die Auslösegeschwindigkeit geht schneller als alle gedacht haben bei dem Snapdragon 732G. Eventuell wurde das Problem durch ein Update behoben, weil ja andere YouTuber die das Gerät früher hatten von Problemen berichtet hatten. Auch im 108MP Modus ist die Geschwindigkeit nach dem Foto knipsen zufriedenstellend schnell. Nicht schlechter oder besser im Vergleich zu teureren Smartphones.

Die Fotos sind farblich schön natürlich und nicht so auffällig wie bei mancher Konkurrenz. Ich finde das gut, ist aber Geschmackssache.

Die Bilder bieten viele Details, der Dynamikumfang ist sehr gut und vor allem bei guten Lichtverhältnissen können diese auf jeden Fall überzeugen. Auch bei Gegenlicht.

Neben den Ultraweitwinkelaufnahmen, die zufriedenstellend sind und die es auch nicht besser gibt in der Mittelklasse können wir auch digital hineinzoomen.

Der 2-fache digitale Zoom ist bei Tageslicht noch zu gebrauchen, danach nimmt aber die Qualität deutlich ab und den maximalen 10-fachen Zoom wird niemand wirklich nutzen wollen.

Der Tiefensensor leistet an sich ganz gute Arbeit. Aber ich glaube die relativ gute Abtrennung zwischen Vordergrund und Hintergrund würde bei Xiaomi auch ohne Tiefensensor funktionieren. Hier und da gibt es auch mal kleine Fehler, wie an meiner Brille, aber in dem Winkel kriegen das selbst High End Smartphones nicht unbedingt besser hin. Farben und Details sind aber wieder sehr gut für die Preisklasse und man kann gut und gerne mal Portraitaufnahmen mit dem Redmi Note 10 Pro schießen. Auch mit der Selfiekamera übrigens.

Was mir ebenfalls gut gefällt ist, dass beim Wechsel zwischen den Objektiven nur die Sättigung bei den Ultraweitwinkelaufnahmen etwas stärker. Da könnte man aber beispielsweise mit dem AI Modus gegensteuern.

Wo die Farbunterschiede hingegen extremer sind, ist bei Selfies mit der Frontkamera. Die Selfies sind ok für die Preisklasse, aber farblich für mich zu blass. Im Vergleich mit der Hauptkamera würde ich auf jeden Fall das 108MP Objektiv vorziehen.

Auch bei Low Light Aufnahmen schwächelt die Frontcam natürlich viel stärker als die Automatikfotos der Hauptkamera. Starkes Rauschen setzt dann ein und nur der Nachtmodus kann das Rauschen fast ausblenden, aber dadurch wird das gesamte Bild natürlich ziemlich weichgezeichnet.

Bei der Hauptkamera sieht das Automatikfoto schon ok für die Preisklasse aus, aber der Nachtmodus kann da noch ein bisschen mehr Details herausholen. Für den Preis des Smartphones ein guter Nachtmodus.

Ich habe an dem Abend mit der Selfiekamera auch noch ein Video für euch aufgenommen. Dass das Bild nicht so gut sein wird, war mir an sich klar. Aber ich wollte euch noch die Qualität des internen Mikrofons zeigen.

Die Audiospur könnt ihr oben im ersten Video hören.

Was die Videostabilisierung angeht haben wir erst ab 1080p 30fps eine. Egal ob Hauptkamera oder Ultraweitwinkelkamera. Maximal könnt ihr 4k 30fps mit der Hauptkamera aufnehmen. Aber hier und bei Full HD 60fps greift die elektronische Stabilisierung nicht. Ein optischer Bildstabilisator ist übrigens in keinem Objektiv verbaut.

Positiv anzumerken ist aber die 5MP Makrokamera. Die macht ordentliche Aufnahmen und die brauchen sich vor der Konkurrenz in der Preisklasse auf jeden Fall nicht zu verstecken.

Apropos Makro. Auch das Redmi Note 10 Pro hat viele Filter und Foto sowie Videofeatures. Unter anderem auch einen Tilt Shift Modus für solche Fotos. Dadurch hat man das Gefühl das Objekt welches man fokussiert befindet sich in einem Miniaturwunderland. Wer gerne ein bisschen mit Fotos und Videos herumexperimentiert, die oder derjenige kann mit der MIUI 12 Kameraapp des Redmi Note 10 Pro auch Spaß haben.

Das sind alle Infos die ich euch zu den Kameras geben wollte. Abgesehen von der Stabilisierung findet man meiner Meinung nach in der Preisklasse stand heute keine besseren Kameras.

Software und Features (Android 11 mit MIUI 12)

Android 11 mit MIUI 12 als Benutzeroberfläche ist vorinstalliert. Viele die MIUI kennen wissen schon von den Vorteilen. Ihr habt eine Menge Einstellungs- bzw. Anpassungsmöglichkeiten und je nach Xiaomi Smartphone coole Features.

Hier haben wir zum Beispiel die Geste zweimal den Fingerabdruckscanner berühren und schon wird eine bestimmte Anwendung gestartet. Ich habe mich für den Taschenrechner entschieden. Beim zweimaligen Drücken geht hingegen die Taschenlampe an und auch wieder aus.

Performance – Redmi Note 10 Pro

Zur Performance des Redmi Note 10 Pro habe ich schon in den vergangenen Videos erzählt. Ich habe auch ein Video rein zur Gaming Performance gemacht. Das findet ihr hier:

Der Snapdragon 732G in Kombination mit dem 6GB LPDDR4X RAM und dem UFS 2.2 internen Speicher leistet gute Arbeit. Es gibt nicht viel zu meckern, außer, dass dies natürlich kein 5G SoC ist. Auf 5G müsst ihr verzichten.

Die Nutzung verläuft flüssig und alle Aufgaben werden schnell umgesetzt.

Dual Speaker – Redmi Note 10 Pro

Den guten Sound der Dual Speaker habe ich auch schon in den vergangenen Videos angesprochen. Kurz gesagt: Für den Preis kriegt ihr auch in dieser Disziplin, stand heute, nichts Besseres.

Akku

Nun aber auch noch zur Akkulaufzeit, weil wir haben hier ja ein 5020 mAh großen Akku verbaut. Der PC-Mark Akku Test hat mir 11 Stunden und 45 Minuten bei 50% Helligkeit und eingeschalteten 120Hz als Ergebnis angezeigt. Laut Power Monitor war das Display auch während des Tests ständig auf 120Hz.

Trotz des dünnen Gehäuses und einem Gewicht von unter 200g wurde hier ein guter Akku untergebracht. Der Stand-by-Verbrauch ist sehr gut. Mehr als 3% bis 4% waren bei mir nicht der Fall. 1 ½ Tage wird auch für Power User kein Problem sein. Das heißt ihr braucht euch nach einem Arbeitstag keine Sorgen machen, dass der Akku am Abend nicht mehr durchhält. Entweder ladet ihr dann nach oder am nächsten Morgen. Dank den 33W schnellladen dauert das Laden nicht lange. Ungefähr eine Stunde und 15 Minuten maximal, wenn ihr auf 0% seid. Leider fehlt auch weiterhin in diesem neuen Gerät Wireless Charging. Ich hoffe ja, dass wir bald mit kabellosem Laden in der Mittelklasse rechnen können.

Fazit

Mein Fazit lautet, dass ich das Redmi Note 10 Pro jedem empfehlen kann, der nicht mehr als 300 Euro für ein Smartphone ausgeben möchte. Aktuell kriegt ihr nichts Besseres. Aber mein Gefühl sagt mir, dass demnächst auch noch ein paar Modelle rauskommen die Konkurrenz für dieses Gerät sind.

Aber man kann ja auch nicht immer warten. Wenn ihr jetzt gerade das beste Mittelklasse-Smartphone sucht, dann greift zu. Am 25.3. erfahrt ihr von Xiaomi Deutschland den Preis und die Verfügbarkeit in Deutschland und es wird bestimmt auch wieder Pakete und Angebote geben, die ihr dort dann im, glaube ich, Livestream erfahrt. Wenn ihr es verpasst, dann fragt einfach mich frühstens am 25.3.2021.

Übrigens noch kurz zum Schluss: Es kam jetzt kurz vor dem Video bei mir ein neues Update rein. Und zwar mit MIUI 12.0.10. mit dem aktuellen Sicherheitspatch von März 2021. Was Updates angeht gibt es bei Xiaomi auch eher selten was zu meckern.