Neues Batterietestzentrum: BMW Group investiert bis 2026 mehr als 100 Millionen Euro

Die BMW Group bekennt sich klar zum oberpfälzischen Standort Wackersdorf und investiert bis 2026 rund 100 Millionen Euro in ein neues Batterietestzentrum, das in die bestehenden Gebäudestrukturen des Standorts integriert wird. Dieser Schritt unterstreicht das Engagement des Unternehmens für die Elektromobilität und die Entwicklung hochmoderner Batterietechnologien. Die ersten Teilumfänge von BMW Group Entwicklungsumfängen für Hochvoltbatterien sollen bereits Mitte 2024 in den Regelbetrieb gehen, und zwar auf einer Fläche von mehr als 8.000 Quadratmetern. Hier werden Hochvoltbatterien und andere Elektro-Antriebskomponenten für zukünftige BMW Group Modelle in einer sehr frühen Entwicklungsphase auf Herz und Nieren getestet, noch bevor sie in die Serienproduktion gehen.

„Der BMW Group Standort Wackersdorf wird damit zu einem wichtigen Unterstützer der Transformation hin zur Elektromobilität“, betont Standortleiter Christoph Peters. Das neue Batterietestzentrum erweitert die Bandbreite der Aktivitäten am Standort und stärkt seine Zukunftsfähigkeit. Neben der Versorgung der Überseewerke, der Cockpitfertigung und der geplanten Türenfertigung für Rolls-Royce Modelle ab 2024 wird die Elektromobilität nun zu einem vierten Standbein des Standorts Wackersdorf.

Die Investitionen in Höhe von rund 100 Millionen Euro fließen vor allem in hochmoderne Prüfstandtechnik und die dafür erforderliche Anpassung der bestehenden Gebäudeinfrastruktur. Die Halle 80 auf dem Werksgelände, ursprünglich in den 1980er Jahren für eine Wiederaufbereitungsanlage (WAA) errichtet, wird derzeit umgebaut und erlangt somit eine neue Bedeutung. „Nun wird das traditionsreiche Gebäude zum Symbol für die elektrische Zukunft unseres Werks“, erklärt Peters.

Bereits laufen die Rohbauarbeiten, darunter auch der Bau einer neuen Bodenplatte. Mitte 2024, wenn der erste Teilabschnitt in Betrieb genommen wird, kommen sogenannte „Batterie-Tester“ zum Einsatz. Diese Geräte, die äußerlich großen Kühlschränken ähneln, beherbergen modernste High-Tech-Technologie. Hier werden Batteriezellen rund um die Uhr getestet, insbesondere in der frühen Entwicklungsphase. Die elektrische Leistungsfähigkeit der einzelnen Batteriezellen wird beim Laden und Entladen unter verschiedenen Bedingungen ermittelt. Auf diese Weise können die später für Kunden relevanten Anwendungsfälle simuliert werden, noch bevor ein in Entwicklung befindliches Fahrzeug auf die Straße kommt. Zunächst wird es möglich sein, mehrere hundert Batteriezellen parallel zu testen, aber nach Abschluss des Hochlaufs wird die Testkapazität auf mehrere tausend Batteriezellen erhöht.

In der finalen Ausbaustufe ab 2025 wird das Testzentrum auch dazu dienen, die batterieelektrischen Fahrzeuge der BMW Group vor ihrem Serienstart abzusichern und die geforderte Premiumqualität zu gewährleisten. Dazu werden die Batteriespeicher beispielsweise Vibrations- und Schocktests unterzogen. Komplexe Prüfanlagen namens „Shaker“, von denen es nur wenige in Europa gibt, kommen dabei zum Einsatz. Zudem werden Dauertests durchgeführt, bei denen aufwändige Fahrprofile simuliert werden, einschließlich der entsprechenden Lade- und Entladezyklen. Diese Tests sind unerlässlich für die Zulassung von Elektrofahrzeugen und erfordern teilweise auch länderspezifische Anpassungen. Da die Kapazitäten für solche Prüfungen auf dem Markt begrenzt sind, schafft die BMW Group mit dem neuen Batterietestzentrum in Wackersdorf ihre eigenen Kapazitäten.

Die Investition in das Batterietestzentrum unterstreicht die entschlossene Haltung der BMW Group bei der Förderung der Elektromobilität und der Entwicklung innovativer Batterietechnologien. Der Standort Wackersdorf wird nicht nur zu einem wichtigen Player in der Elektromobilitätsrevolution, sondern auch zu einem bedeutenden Akteur in der Sicherung der Premiumqualität der BMW Group Fahrzeuge. Das neue Zentrum trägt dazu bei, die Elektromobilität weiter voranzutreiben und den Standort Wackersdorf als einen Eckpfeiler in der zukünftigen Automobilindustrie zu etablieren.

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