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LieferMichel revolutioniert die Versorgung mit Drohnen

Lebensmittel per Drohne und Lastenrad in den entlegensten Ortschaften rund um Michelstadt im Odenwald – ein BMDV-gefördertes Forschungsprojekt namens ‚DroLEx‘, initiiert von Wingcopter und der Frankfurt University of Applied Sciences, macht es möglich. In Zusammenarbeit mit Vodafone, REWE, Riese & Müller sowie der Stadt Michelstadt wird die Nahversorgung revolutioniert. Die Bewohner können bequem über eine Online-Plattform bestellen und erhalten ihre Einkäufe umweltfreundlich und zeitnah geliefert. Hier erfahren Sie, wie ‚LieferMichel‘ die Zukunft des ländlichen Einkaufens gestaltet.

Der ländliche Einkauf – ein organisatorischer Aufwand

Für Menschen in städtischen Gebieten mag es selbstverständlich sein, mal eben zum nächsten Supermarkt zu gehen. Doch in ländlichen Regionen gestaltet sich der Einkauf oft zu einer Herausforderung. Die Anwohner abgelegener Ortschaften rund um Michelstadt im Odenwald können ein Lied davon singen. Der Weg zum nächsten Supermarkt kann hier schnell eine Strecke von mehr als 10 Kilometern bedeuten. Ein Großeinkauf wird daher akribisch geplant, um die gelegentlichen Fahrten zum Supermarkt zu minimieren. Doch trotz sorgfältiger Planung kann es leicht passieren, dass man etwas Wichtiges vergisst, sobald man wieder zu Hause ist.

LieferMichel – die innovative Lösung

Genau hier setzt ‚LieferMichel‘ an und bietet eine bequemere und nachhaltigere Alternative. In den abgelegenen Ortsteilen Rehbach und Würzberg, die zu Michelstadt gehören, können die Bewohner nun über die Online-Plattform ‚LieferMichel‘ ihren Einkauf erledigen. Sie wählen ihre gewünschten Produkte aus und legen den Lieferzeitpunkt fest. Die Bestellung wird im örtlichen REWE-Center in Michelstadt zusammengestellt und dann mit E-Lastenrädern von Riese & Müller zum Abflugort transportiert.

Die Drohnenlieferung

Die eigentliche Innovation liegt jedoch in der Lieferung selbst. Die Wingcopter-Lieferdrohnen kommen zum Einsatz, um die Bestellungen sicher und effizient zu den Kunden zu bringen. Die Einkäufe werden in handlichen Einkaufsboxen verstaut, die bis zu 4 Kilogramm wiegen und die Größe eines Schuhkartons haben. Die Drohnen fliegen diese Pakete zum Zielort und überbrücken so die erste Meile. Anschließend übernimmt erneut ein E-Lastenrad die letzte Meile und liefert die Einkäufe bis zur Haustür. Dies spart nicht nur Zeit und Nerven der Kunden, sondern reduziert auch die Emissionen erheblich, da die Drohnen und Cargo-Bikes elektrisch betrieben werden und somit eine umweltfreundliche Alternative zum Auto darstellen.

Sichere Drohnen-Navigation dank Vodafone-Technologie

Eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 90 km/h und eine Flughöhe von 100 Metern ermöglichen es den Wingcopter-Drohnen, die 10 Kilometer Luftlinie in weniger als 7 Minuten zurückzulegen. Dies geschieht vollautomatisch, ohne manuelle Steuerung durch einen Piloten vor Ort. Stattdessen fliegen die Drohnen vorprogrammierte Routen selbstständig ab. Für eine solche Distanz ist jedoch eine zuverlässige Kommunikation und Navigation erforderlich. Hier kommt die Mobilfunk-Technologie von Vodafone ins Spiel. Jede Drohne ist mit einer Vodafone SIM-Karte ausgestattet, die Echtzeit-Standortdaten an die Bodenkontrollstation sendet. Dies gewährleistet sichere Flüge über die Felder und Ortschaften des Odenwalds bis hin zum Ziel.

Die Zukunft von Drohnenlieferungen im ländlichen Raum

Die Planung und Überprüfung der Flugrouten erfolgt mit DroNet, dem ersten digitalen Datenservice in Deutschland, der Risikochecks für kommerzielle Drohnenflüge ermöglicht. Drohnenbetreiber erhalten damit Informationen über das Bodenrisiko in Echtzeit und die Mobilfunkabdeckung für geplante Flugrouten.

Die beteiligten Partner sind begeistert von diesem wegweisenden Projekt. Michael Reinartz, Innovations-Chef von Vodafone Deutschland, betont die wichtige Rolle der Mobilfunk-Technologie für den kommerziellen Drohnenflug über längere Distanzen. Tom Plümmer, CEO von Wingcopter, zeigt sich stolz auf die erste Drohnen-Lieferung von Lebensmitteln und Gütern des täglichen Bedarfs in Deutschland. Prof. Dr. Kai-Oliver Schocke, Präsident der Frankfurt UAS, sieht das Projekt als Win-Win-Situation für Bewohner und Händler im ländlichen Raum. Bürgermeister Dr. Tobias Robischon von Michelstadt freut sich über die innovative Lösung zur Nahversorgung in entlegeneren Ortsteilen.

‚DroLEx‘ und ‚LieferMichel‘ sind wegweisende Projekte, die zeigen, wie Technologie und Innovation die Lebensqualität in ländlichen Gebieten verbessern können. Die Zukunft der Nahversorgung sieht immer heller aus, dank Drohnen und E-Lastenrädern.