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Testbericht

Realme 8 Pro – Testfazit nach über einer Woche

Heute am 24.3.21 wurde offiziell das Realme 8 Pro vorgestellt und hiermit ein großes Dankeschön an Realme, dass wir das nigelnagelneue Smartphone schon testen durften. Um etwas genau zu sein schon über eine Woche.

Und jetzt möchte ich euch mein Testfazit nach einer Woche im Test verraten. Für wen lohnt sich das heute vorgestellte 8 Pro von Realme?

Preis – Realme 8 Pro

Den Preis beläuft sich als UVP auf 279 Euro für die 6GB RAM mit 128GB internen Speicher Variante und für die Variante mit 8GB Arbeitsspeicher muss man 299 Euro bezahlen. Vorbesteller können etwas sparen und müssten nur 259 Euro für die 6GB Variante und 279 Euro für das 8GB Modell hinblättern.

Lieferumfang

Beginnen wir am besten mit dem Lieferumfang. Neben dem Realme 8 Pro gibt es u.a. noch Papierkram, SIM-Kartenschacht-Nadel und eine leichte Anthrazite Silikonhülle dazu.

Natürlich gibt es aber auch noch mehr. Nämlich ein Netzteil sowie ein USB-A auf USB-C Lade-/ und Datenkabel. Das Netzteil ist jetzt aber kein normales 18W oder vielleicht sogar 33W Netzteil, sondern ein Charger mit satten 65W in der Spitze.

Der 4.500 mAh große Akku kann jedoch „nur“ mit maximal 50W aufgeladen werden, was ein super Wert ist, dank der Super Dart Charge Technologie. Wie realme diese nennt.

Akku – Realme 8 Pro

Wir können den Akku des realme 8 Pros einfach mal mit 50W Schnellladen. 80% in 35 Minuten, bei einem Smartphone unter 300 Euro. Das ist ein richtiger guter Wert. Wenn ihr ein Smartphone unter 300 Euro mit der schnellsten Ladetechnologie in diesem Preisbereich sucht, dann ist das realme 8 Pro sehr interessant für euch.

Die 4.500 mAh haben bei mir in Kombination mit dem verbauten Chip und dem 60Hz AMOLED Bildschirm meistens so um die 1 ½ Tage durchgehalten, bei einer Screen On Time von 8 bis 9 Stunden. Wenn man das realme 8 Pro nicht ganz so oft nutzt, dann könnte man theoretisch sogar die 2 Tage schaffen.

Display – Realme 8 Pro

Außerdem wird euch in dieser Preisklasse aber auch noch freuen, dass wir hier ein Full HD+ AMOLED Display haben. Mit einer Diagonalen von 6,4 Zoll,  aber leider nur einer Bildwiederholungsrate von 60Hz. Ist auf jeden Fall nicht schlecht, aber mittlerweile hat man sich so langsam an eine etwas flüssigere Bedienung mit 90 oder 120Hz gewöhnt. Aber ich finde es mega cool, dass nun auch vermehrt Full HD AMOLED Panels in der günstigen Mittelklasse eingebaut werden.

Vorteile gegenüber dem Redmi Note 10 Pro, auf das AMOLED Display bezogen, wären beim realme 8 Pro übrigens, dass ihr hier das Always-On-Display dauerhaft aktiviert haben könnt und wir haben hier einen Fingerabdruckscanner unter dem Display. Dort habe ich ja am liebsten den Fingerabdruckscanner. Die Position stimmt für mich zwar nicht richtig, weil dieser ein gutes Stückchen nach oben rutschen könnte, damit der gut für mich zu erreichen ist. Aber immer noch lieber so, als im Powerbutton integriert oder auf der Rückseite.

Fingerabdruckscanner

Der Fingerabdruckscanner hat im Test zufriedenstellend funktioniert. Er ist nicht immer der zuverlässigste gewesen bzw. das war im Test immer ein hin und her. Mal hat er hervorragend funktioniert und dann auch hintereinander meinen Finger immer wieder gleich erkannt, aber dann gab es auch Situationen, wo es einfach nicht funktioniert hat und ich die PIN eingegeben habe. Das kann aber auch öfters einfach an der Position liegen, da ich so weit unten nicht immer gleich gut den Scanner mit meinem Daumen treffe.

Vibrationsmotor

Beim Entsperren des realme 8 Pro kommt als Signal eine kurze Vibration und dieser ist leider ein typischer aus der günstigen Mittelklasse oder Einsteigerklasse. Beim Tippen von Nachrichten habe ich den Vibrationsmotor deaktiviert. Der aus dem Redmi Note 10 Pro hat mir da deutlich besser gefallen.

Optik, Verarbeitung und Materialien

Bevor wir weiter auf die inneren Werte eingehen ein kurzer Blick auf das Äußere, das muss hier nämlich auch sein. Die realme 8 Pro Rückseite besteht aus Kunststoff, ist aber keine einfache Kunststoffrückseite, sondern hat so eine Art Sandstone Optik und es fühlt sich auch leicht so in der Hand an. Dadurch habt ihr einen sehr guten Grip und es sind überhaupt keine Fingerabdrücke zu sehen. Egal wie stark ihr es versucht dort welche rauf zu bekommen.

Die Marke „realme“ und „Dare to Leap“ sind erfühlbar und im glänzenden Design. Das sieht schon sehr geil aus finde ich. Vor allem, wenn man die Rückseite im Licht hin und her bewegt.

Der stabile Rahmen ist ebenfalls aus Kunststoff. Zumindest die oberste Schicht und hier gibt es auch so einen bläulichen Farbverlauf ringsherum. Nach unten hin dunklere blau und nach oben hin immer heller.

Dank den verbauten Materialien ist das neue realme Smartphone schön leicht mit 176g und nur 8,1mm dick.

Anschlüsse und Bedienelemente

Rechts haben wir eine Powertaste plus Lautstärkewippe, oben ein internes Mikrofon, links den SIM-Kartenschacht, wo wir zwei Nano-SIM-Karten gleichzeitig mit einer microSD Speichererweiterung hineintun können und unten finden wir glücklicherweise noch ein 3,5mm Klinkenanschluss, Mikrofon, USB-C Anschluss und ein Lautsprecherausgang befindet sich auch noch hier. Leider ist im realme 8 Pro nur ein Mono-Lautsprecher verbaut.

Dual Speaker hätten dem realme 8 Pro gut getan. Aber ihr könnt ja kabelgebundene oder auch kabellose Kopfhörer anschließen bzw. verbinden mit diesem Smartphone. Das werden eh die meisten machen.

Zum Display habe ich vorhin schon die wichtigsten Daten verraten, aber noch einmal zusammengefasst: Ich war sehr zufrieden mit dem AMOLED Display. Schöne Blickwinkel, schöne Farben, schöne Schwarzwerte. Da gibt es nichts zu meckern.

Punch Hole und Rahmen um das Display

Oben links haben wir nicht das kleinste Punch Hole auf dem Markt mit einer 16MP Frontkamera integriert.

Der Rahmen geht völlig in Ordnung für diesen Preisbereich. Nur das Kinn könnte vielleicht minimal schmaler sein. Kommen wir aber direkt mal zur Software.

Software (Realme UI 2.0 + Android 11)

Denn die Benutzeroberfläche realme UI, mittlerweile in Version 2 hat mir richtig gut gefallen. Realme UI 2.0 basiert übrigens auf Android 11 beim realme 8 Pro.

Wir können in den Einstellungen alles Mögliche an und individuell anpassen.  Symbolstil, App-Layout, Fingerabdruck-Stil, Farben, wie die Icons bei der Benachrichtigungsleiste aussehen sollen usw.

Außerdem haben wir auch einen App-Drawer, wenn wir das möchten.  Realme UI 2.0 bietet uns super Einhandmodus-Gesten, da können sich manche andere Hersteller auf jeden Fall eine Scheibe von abschneiden. Denn wenn wir auf dem Homescreen sind und an die Apps mit einer Hand nicht herankommen, dann können wir von unten rechts oder unten links einfach den Daumen leicht nach oben wischen und schon kommen die Apps nach unten und wir können mit unserem Daumen entlang sliden zu der Anwendung die wir starten wollen. Nun lassen wir einfach das Display los und die App startet.

In der App können wir dann z.B. unten rechts oder links ganz nach unten wischen und schon aktiviert sich der Einhandmodus, auch wenn der Gestenmodus aktiviert ist.

Hier können wir dann das Smartphone ganz einfach mit einer Hand komplett bedienen.

Außerdem gefallen mir auch die vorinstallierten Live-Hintergrundbilder. Dieses Farbenspiel hier oder ganz besonders dieser Mond hier, der sich dann je nachdem wie ihr das Smartphone bewegt auch mit bewegt.

Oder auch dieser Hintergrund ist ganz geil. Ist der aktiviert habt ihr eigentlich einen schwarzen Hintergrund, sobald ihr aber den Touchscreen berührt werden verschieden Farben aktiviert und diese folgen eurem Finger.

Dann gibt es unter realme UI 2.0 auch noch verschiedenste Gesten zum Aktivieren. Standbye-Gesten, wie beispielsweise ein V auf das deaktivierte Display zeichnen und dann geht die Taschenlampe an, Gesten für die Musiksteuerung und vieles mehr. Es gibt die Hilfskugel, die manch jemand hilfreich findet, eine intelligente Seitenleiste, die ich auch aktiviert habe. Hier könnt ihr dann Apps und Tools einsortieren auf die ihr immer schnell Zugriff haben möchtet.

Einen Splitscreen Modus habt ihr natürlich auch beim realme 8 Pro. Also ihr merkt schon, dass es unter realme UI 2.0 eine Menge zu entdecken gibt.

Das soll aber natürlich auch alles ruckelfrei ablaufen, daher kommen wir nun direkt zur Performance.

Performance – Realme 8 Pro

Kommen wir direkt zum erstaunlichsten, wir haben hier bei meinem Testgerät einen satten 8GB LPDDR4X Arbeitsspeicher verbaut. Außerdem einen 128GB großen internen Speicher und als SoC hat sich realme hier beim 8 Pro für den Snapdragon 720G entschieden.

Das heißt, dass wir kein 5G empfangen können, sondern nur 4G. Und viele haben wahrscheinlich gehofft, dass im realme 8 Pro ein neuerer Prozessor verbaut ist. Das ist aber leider nicht so. Im System und auch viele Alltagsapps laufen ruckelfrei. Aber es ist eben nur der 720G und das bedeutet, dass ihr eben nicht alle Games in den höchsten Einstellungen zocken könnt und hier und da beim Fotos oder Videos bearbeiten wird das Ergebnis auch nicht so schnell da sein, wie bei Flaggschiff-Modellen.

Lassen wir aber mal die Zahlen sprechen. Der Antutu Benchmark hat eine Gesamtpunktzahl von 286.712 ausgegeben und der Geekbench 5 553 Punkte im Single-Core und 1.549 Punkte im Multi-Core.

Die Zahlen haben wir alle denke ich auch erwartet. Das realme 8 Pro ist also von der Performance her auch in der Mittelklasse eher leicht untere Mittelklasse einzuordnen. Aber irgendwo musste wahrscheinlich gespart werden, damit die restliche Hardware verbaut werden konnte.

In meinem Alltag habe ich mir aber um ehrlich zu sein fast nie einen besseren Prozessor gewünscht. Nur wenn ich Fotos im 108MP Modus geschossen habe, dann hat man gerne mal gemerkt, dass das realme 8 Pro ein wenig länger für die Verarbeitung benötigt, als andere Smartphones. Wenn ihr reine 108MP Fotos schießen wollt, dann solltet ihr noch 2 bis 3 Sekunden länger das Smartphone Richtung Motiv halten nach dem knipsen sozusagen.

Damit kommen wir doch am besten auch direkt zum Thema Kameras.

Kameras – Realme 8 Pro

Auf der Rückseite befindet sich das Kamerasystem mit den 4 Kameras. Die Anordnung und das Design ist Geschmackssache. Trifft aber nicht ganz meinen Geschmack. Dafür gucken die Objektive nicht so weit aus dem Gehäuse, wie ich finde.

Verbaut sind eine 108MP Kamera, ein 8MP Ultraweitwinkelobjektiv und jeweils eine 2 MP Makrokamera plus Tiefensensor.

Die Ultraweitwinkelkamera hat mir überraschenderweise ganz gut gefallen. Die Ergebnisse sind für ein 8MP Objektiv, dank der Software denke ich besser als ich erst dachte. Der Dynamikumfang passt, farblich passend und die Verzerrungskorrektur ist auch ok. Zu den Rändern hin wird das Bild immer unschärfer, aber viel Schärfe kann man bei einem 8MP Bild eh nicht erwarten. Zufriedenstellendes Ultraweitwinkelobjektiv kurz zusammengefasst.

Bei den Automatikfotos wird das 108MP Objektiv genutzt. Dank Pixel Binning ist es aber nur ein 12MP Bild. Ihr könnt aber wie erwähnt den 108MP Modus verwenden, wenn ihr 108MP Fotos haben wollt.

Hier sind die Farben zutreffend, die Schärfe sehr gut. In Low Light Situationen kommen jedoch nicht die schärfsten Bilder raus. Der Nachtmodus kann da aber Abhilfe schaffen. Darüber war ich positiv überrascht. Der Nachtmodus holt dann noch einmal schön was raus.

Mit dem realme 8 Pro können wir insgesamt 20-fach digital hineinzoomen. Der 20-fache Zoom ist natürlich nicht mehr zu empfehlen. Da sieht das Ergebnis einfach nur gemalt aus.

Aber dank dem 108MP Objektiv ist der 2-fache oder auch 3-fache Zoom noch empfehlenswert. In der Kameraapp direkt angeboten wird einem der 3-fache und 5-fache digitale Zoom. Den Rest erreicht man dann durch das händische hineinzoom am Touchdisplay.

Der Portraitmodus ist mit der Hauptkamera sowie auch mit der Frontkamera ok. Der Cut Out ist in Ordnung, aber manchmal kommt es auch zu Fehlern wie hier auf diesem Bild oben rechts beim Dach.

Das 2MP Makroobjektiv kann farblich gesehen gute Ergebnisse liefern, aber das war es dann auch. Man kommt nicht wirklich nah an das Objekt ran, zumindest nicht, wenn das Foto scharf sein soll und ich denke die meisten werden dieses Makroobjektiv eh nicht nutzen.

Selfies mit der 16MP Frontkamera haben mir gut gefallen. Farblich etwas blasser als die Hauptkamera, aber noch vertretbar.

Wir haben keinen optischen Bildstabilisator verbaut und Videos können bis maximal 4k 30FPS aufgenommen werden. Die elektronische Videostabilisierung greift aber erst bei der Full HD 30FPS Auflösung.

Ich denke, dass ihr jetzt ein gute Bild vom neuen realme 8 Pro habt. Innerhalb der Kameraapp bietet uns das Realme auch Spielereien, wie ein Sternenmodus und Tilt-Shift-Video sowie Foto usw. Wer sich also gerne mit solchen Sachen austobt findet hier auch einiges.

Fazit – Realme 8 Pro

Für ein unter 300 Euro Smartphone bietet uns das realme 8 Pro recht viel. Herausstechende Merkmale sind das AMOLED Display und die Möglichkeit den Akku mit 50W verdammt schnell in 35 Minuten fast voll zu laden. Es ist schön leicht, hat ein cooles Design und die 108MP Kamera leistet auch gute Arbeit in der Mittelklasse.

Und die realme UI 2.0 Version ist auch richtig gut. Wer aber einen guten Lautsprecher Sound braucht und gerne eine höhere Bildwiederholungsrate will, derjenige ist beim realme 8 Pro vielleicht nicht unbedingt gut aufgehoben.

Ein Gedanke zu „Realme 8 Pro – Testfazit nach über einer Woche

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